REPLY:

sie wissen das, ich weiß das, und vermutlich ein großteil ihrer leserschaft weiß das. dass „man“ das weiß, ist elfenbeinturm-denken. ich begegne nahezu täglich menschen aller altersklassen und sozialen schichten, die sofort die üblichen erziehungstipps parat haben (und sie ernst meinen), ganz besonders erschreckend sind kommentare à la „schreien stärkt die lungen“ oder „dein kind hat dich ja schon ganz schön im griff“ wenn sie von müttern kommen. die haben das von ihren müttern so gehört und fraglos übernommen.
wie auch immer: es gibt in der tat unzählige ratgeber, die von den verlagen durch verkaufssteigernde bearbeitung zu bestsellern verwurstet werden.
es gibt aber auch einige sehr gute bücher, die in erster linie nicht sagen wie man als mutter agieren soll, sondern wissenschaftlich erklären, was da im hirn des kleinen wesens, dass da plötzlich amok läuft und den kopf auf die treppenstufen schlägt, vor sich geht. die entsprechende (richtige) reaktion mag jeder dann für sich selbst ableiten.
ob man das alles wissen muss? auch das ist sicher eine persönliche einstellung zur sache. da das hinterfragen aller möglichen dinge grundgegenstand meines berufes ist, gehört es für mich dazu, gerade bei meinem kind auch mehr über das warum wissen zu wollen.

zum thema robust bin ich völlig anderer auffassung als sie. mein lieblingsdialog ist:

person a, kommentar in einem erziehungsbereich freier wahl von sich gebend:
„… das hat uns doch auch nicht geschadet!“
ich: „doch!“

nichtsdestotrotz stimme ich zu: es ist etwas wunderbares, mit einer ordentlichen portion bauchgefühl und einem guten selbstverständnis ausgestattet zu sein. ich wünsche ihnen, dass sie das nie verlieren.