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@ steppenhund: danke für den link. der beitrag entspricht dem, was mir mein bauchgefühl immer schon gesagt hat. und die ehrliche einschätzung zuwenig zeit mit dem eigenen kind verbracht zu haben liest man in der generation meiner eltern [das errate ich jetzt mal] ja oft genug, das war bei meinem vater nicht anders. aber im gegensatz zu mir konnte der auch nicht zu normaler zeit [das ist bei mir so 18:00 bis 18:30] zuhause aufschlagen um sich ab 22:00 uhr ebenfalls zuhause an den schreibtisch zu setzen an dem ich auf mein weit entferntes büro zugreifen kann. außerdem habe ich als selbstständiger die wahl etwas zu reduzieren, was sicherlich – wie vieles in meiner lebenssituation – ein extremer luxus ist. wenn mein troll donnerstags beim kleinkinderturnen aufschlägt [im sinne des wortes] kann ich das fast immer einrichten und halte mir die zeit terminfrei. das ganze beruht aber – im gegensatz zu frau modeste – auf der einschätzung, dass mein wirklich zu 99% guter und von mir sehr geschätzter beruf im vergleich zum aufwachsen meines kindes insgesamt völlig sinnfreier nonsens ist. ich teile übrigens die einschätzung von abschieben bis burnout, das wird von land zu land in unserer nachbarschaft nicht von großen unterschieden geprägt sein. der drill der sich inzwischen von kita bis gymnasium wie ein roter faden zieht entspricht nicht dem, von dem ich glaube das es leistung hervorbringt. ganz im gegenteil, unsere umfassende freiheit war und ist unsere stärke [ ich = 68 geboren].

@modeste: das kinder „jahrelang“ bei ihrer mutter zuhause bleiben hört sich länger an, als es in wirklichkeit ist. mit drei ist das thema ja irgendwie vorbei. und drei jahre vergehen schneller als man will denkt. ich habe relativ viele bekannte und freunde aus dem erziehungsbereich kita bis grundschule. privat sagen die alle das gleiche: das kind wird es überleben, aber ideal ist die abkoppelung nach ca. drei jahren, vorher nicht. das soll keine bewertung sein, es ist nur eine wiedergabe vom fachpersonal. mein vorstellungsvermögen reicht aus, um mir lebenssituationen auszudenken, in denen dieser weg überhaupt nicht praktikabel ist.

als mann finde ich „nur hausfrauen“ übrigens überhaupt nicht super. die frau ist im gegensatz zur normal[!] arbeitenden frau abends oft ziemlich durch und genervt, da ein kind ab einem gewissen alter auch sehr anstrengend sein kann. der weg, dass sich da andere drum kümmern dürfen ist also eher der bequemere und leichtere. außerdem ist weniger geld in der haushaltskasse, weil ein verdienst nun mal weg fällt. was übrigens auch nicht ganz stimmt, ist die frage der sozialversicherung. zumindest wenn man verheiratet ist. ich glaube nicht, dass sich da seit meiner scheidung etwas dran geändert hat. den wegfall des versorgungsausgleiches haben wir selbst bei einigkeit und nur einer anwaltlichen vertretung kaum hinbekommen, da verstehen die gerichte überhaupt keien spaß.

… aber zurück zum thema, was soll noch mal an der „nur hausfrau“ neben weniger geld, weniger zeit und höherer belastung für den mann so super sein?!

am rande: wir sind zwei selbstständige mit kind. ganz anderes thema, aber was da bei der elternzeit abläuft ist den meisten überhaupt nicht bekannt. da ich in einer gbr arbeite war das elterngeld für mich ohne klage utopie, da der weg im gesetz nicht eindeutig geregelt ist. weil mein partner natürlich weiter geld einnimmt, was mir angerechnet würde sagt das amt natürlich, dass mir kein geld zusteht. das füllt seitenlange threads im internet und ist ein thema der sonderklasse an dem sich schon ganze kohorten von anwälten die zähne ausgebissen haben.