Ich halte zwar die Sprachen für wichtig und meine, dass man so drei bis vier verschiedene Sprachen durchaus beherrschen kann, doch in der Kita damit forciert anfangen, halte ich für kontraproduziert.
Super ist es, wenn die Eltern zwei verschiedene Muttersprachen sprechen, dann kommt die Zweisprachigkeit umsonst. Doch irgendwie ist die Akzeleration, welche dann gesellschaftlich von Frühpension und Burnout von unter Dreißigjährigen begleitet wird, ziemlich eindeutig ein Schuss ins Knie. Die Leistungsbetonung ist ein Holler, (so sagt man bei uns in Wien) und das sage ich als jemand, der unheimlich leistungsorientiert erzogen wurde. Es hat mir nicht geschadet, weil ich mich ja sowieso gespielt habe. Doch es hat lange gedauert, bis ich mich gedanklich mit meiner Mutter ausgesöhnt hatte. Ich hatte das Gefühl, dass für sie nur die Leistung in der Schule, mit der sie vor Freundinnen angeben konnte, zählte.
Das prägt auch fürs Leben.

Also konkret: spielerisch die Kinder was lernen lassen klingt ok. Aber dann vielleicht nicht chinesisch, sondern türkisch oder serbisch oder wer da halt sonst noch in der Kita integriert ist.
Mit Hintergedanken, den Kindern eine bessere Karriere zu ermöglichen? Absolutes Nogo!

Ich lerne jetzt zum Spass chinesisch lesen und bin bei ca. 500 Worten. Es ist ein Genuss, etwas zu lernen, von dem man weiß, dass man es nicht mehr einsetzen wird können. Aber wer weiß, vielleicht überrascht einen ja noch das Leben.
Und mehr als chinesisch Lernen bleibt mir ja nicht mehr übrig, wenn die 30-jährigen sich mit einem 61-jährigen nicht abgeben wollen. (Oder eigentlich umgekehrt.)
(Also Deutsch, Englisch, ((Latein)), Französisch, Russisch, Serbisch, Chinesisch – vielleicht sollte ich doch noch einmal Spanisch lernen, das gilt ja als einfach:)