Das „Granteln“ (so nennt man das hier in Österreich ;-)) ist, glaube ich, eine Mentalitätssache, und länderspezifisch.
Ich bin ein besonders hilfsbereiter Mensch, und wenn ich Menschen zu Fuss oder mit einem Rad die Landkarte studieren sah, fragte ich meist, wo sie hin wollen, um ihnen zu helfen, schneller den Weg zu finden. Ich lernte aber in 80 % der Fälle, dass die Menschen gar keine Hilfe möchten, und so habe ich mir im Laufe der Zeit eher abgewöhnt, mich helfend anzubieten.
Vielleicht sind unsere Busfahrer „gelernte Grantler“, weil sie kaum gegrüsst werden, wenn Fahrgäste den Bus betreten, es bedankt sich keiner für die Fahrkarte oder die Auskunft, und manchmal ficht es einen da wahrscheinlich an, genau dann wegzufahren, wenn der Fahrgast grade noch am Geldbörsel einstecken ist, und er sich sicher ist, dass der Fahrgast sein Gleichgewicht verlieren wird.
Ich finde, die österreichische – und dazu vermutlich auch die deutsche – Welt ist viel zu unhöflich und unfreundlich. Wie man in den Wald hineinruft…
Mir fällt verstärkt auf, dass Busfahrer, wenn ich zusteige (und ich grüße immer sehr freundlich und lächelnd), warten, bis ich Platz genommen habe, bevor sie wegfahren. Bei anderen machen sie das nicht.