Solche anderen Mütter gips zum Glück nich. Und solche, die das behaupten oder zur Schau stellen, sind am allerwenigsten so. Bei denen sind Sie bloß nicht dabei, wenn die gerade ihre Kinder anschreien oder einen Heulanfall haben. Aber egal wie toll oder doof die alle sind, was nützt das – völlig irrelevant. Entscheidend ist doch allein, dass man sein eigenes Ding in den Griff bekommt (gänzlich unabhängig von Vergleichen mit angeblichen Superstars oder zum Glück noch größeren Hängern). Und das ist mal wirklich wichtig. Jedenfalls aber so, dass man sich wohl fühlt und mit sich im Reinen ist, einigermaßen zumindest, als Grundrauschen. Ich finde mit Ihnen, dass das immer wieder sauverdammtschwer ist (nicht nur, aber auch, was Essen, nachgeburtliche Figur etc. betrifft). Ich zum Bleistift esse auch sauverdammt gern. Und viel. Und das macht mich glücklich und deshalb kann es nicht schädlich sein und ich bin verdammt nochmal nicht bereit, darauf zu verzichten. Aber es kostet wie alles einen Preis. Am ehesten kann ich den in Sport bezahlen. Letztlich ist der sich-selbst-eklig-Finden-Preis nämlich doch höher. Das mit dem Sport tut zwar weh, aber der Schmerz nimmt wirklich wirklich erstaunlich wirklich nach erstaunlich kurzer Zeit erstaunlicherweise ab. Weh tutet es immer noch und jedes Mal. Aber danach fühlt man sich nach einer Mischung aus schweißig-stolz-müde und lebendig, herrlich. Das Schwierigste ist der Anfang und einen Trott zu finden, bei dem man nicht mehr darüber nachdenkt, ob man nun die Wahl hat oder nicht. Am besten eine feste Verabredung, wo einer in der Kälte wartet, wenn man nicht zum Laufen kommt oder so. Beim Laufen helfen übrigens auch Hörbücher im Ohr, am besten was Spannendes. Ich als alter Lauf-Hasser hab schon mal ne Extra-Runde gedreht, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht. Vielleicht haben Sie ja ne Methode, die für Sie besser passt. Aber es gilt, die zu finden und sich dann über fröhliche grinsende Mütter zu freuen. Die Kummernummer schieben giltet nich! Viel Glück!