Nun denn, ich (m) lasse mich mal trollen.

Unsere beiden Kinder sind im Geburtshaus geboren, meine Frau (kein Homöopathie-Fan) war vom Konzept überzeugt, ich war bloß aus praktischen Gründen dafür, denn wir wohnen ein paar Schritte davon entfernt. Deshalb haben wir auch den Geburtsvorbereitungskurs und die Nachsorge bei denen gemacht, so dass wir jetzt praktisch alle dortigen Hebammen kennen.

Ich war zu Beginn sehr skeptisch und befürchtete genau das, was Du in Deinem Text beschrieben hast, zumal _Geburtshaus_-Hebammen ja _ganz_ besonders schlimm sein müssten. Habe die dann aber als sehr pragmatisch und praktisch veranlagt kennengelernt. Esoterik und Mystik kam nicht vor, Homöopathie war optional (und wurde von uns dankend abgelehnt). Rivalität mit der Schulmedizin war keine erkennbar, die Zusammenarbeit mit den zuständigen Ärzten klappte problemlos. Eine Bruststill-Fundamentalistin gab es im Team, aber tja, so ist das eben.

Witzigerweise war ich bei der Vorbereitung eher abgestoßen vom parallel besuchten Infoabend im naheliegenden Krankenhaus, als sich dort das Team der Entbindungsstation vorstellte. Der ganze Abend drehte sich ausschließlich um Schmerzen und um die PDA als alternativlose Maßnahme. Und dies in einer Intensität, dass einer der Väter ohnmächtig wurde, als es um die Details der Hohlnadel ging. Der etwas schnöselige Chefarzt lästerte vor den werdenden Eltern über Hebammen (_kein_ guter Einstieg) und beendete den Abend mit einem PPT-Slide, auf dem das selbstverliebte Titelbild seines Buchs abgebildet war, das ihn mit zwei Babies im Arm zeigt.

Nun werden natürlich auch nur die Schwangeren ins Geburtshaus gelassen, wo vorher alle Untersuchungen auf wirklich gar keine Probleme hinweisen. Deshalb kaum überraschend, dass bei uns beide Geburten problemlos, entspannt und ohne PDA verlaufen sind.

Ich jedenfalls würde auf einen Arzt _und_ eine Hebamme hören, denen ich vertraue.