So sind sie – bei mir war es die Omi, langjährige Notarswitwe und immer mit ein paar „passenden“ Flaschen im Keller, neben den zahllosen Einweckgläsern für die nächste Nachkriegszeit. Als wir dann den Haushalt auflösten, fanden wir zwischen einigen stark Glykol-verdächtigen Weißweinen (lieblich! Dessertwein! 1979er bis in die frühen 80er rein! Österreich!) auch eine wirklich alte, aber noch intakte Flasche „Lufthansa Cocktail“ – was damals wohl der „passende“ Anlass für zulässigen Cocktailgenuss war?

Mit dem Champagner haben Sie übrigens völlig recht. Zwar gibt es wunderbare deutsche Sekte, aber eben auch viel Müll. Champagner ist fast durchweg eine sichere Bank, auch wenn ich doch von Discounter-Ware abraten möchte. Man kann Glück haben, aber da wird teilweise auch aufgemotzte Plörre verkauft, die formal zwar „Champagner“ ist, aber eher ins Sauerkraut gehört als in Glas.

Wer ein bisschen sucht, bekommt für vergleichsweise wenig Geld wunderbare Winzerchampagner. Der ist oft sogar günstiger als die bekannten Marken, bei denen man eben diese mitbezahlt. Da kann man sich dann auch mal Jahrgangschampagner leisen, einen Rose sowieso. Ein meiner Ansicht nach sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis hat übrigens der Champagner des Münchener Delikatessenhauses, welches bundesweit sonst eher durch (mittelmäßigem) Kaffee von sich reden macht.