mein artikel ging ja weniger darum, dass ich niemanden kenne der anders denkt als ich selbst (ich kenne sogar bauern in der rhön), sondern um genau die erkenntnis, dass unsere ballungsraumfilterblase (oder wie du es nennst, milieu) uns meinungsbilder und diskurse vorgaukelt, die eben in den nicht so geballten räumen keine so grosse rolle spielen. und eigentlich war es noch mehr mein ärger darüber, dass viele leute glauben, mich leider immer wieder eingeschlossen, dass man anderen leuten, leuten die andere prioritäten haben, nur erklären muss was uns umtreibt, um sie zu den gleichen prioritäten oder denkmustern zu bewegen.

wenn man das so aufschreibt, scheint die erkenntnis, dass wir und grosse teile der medien in einer relativ hermetischen blase leben und denken, wie eine binsenweisheit. im alltag, auch in meinem, spielt diese erkenntnis aber leider keine allzu grosse rolle. das liegt wohl daran, dass wir im alltag unser eigenes leben führen und uns (im alltag) weniger mit dem reindenken in andersdenkende beschäftigen.

ich glaube auch, dass es zum niederreissen der filterblasen mehr bedarf, als leute die anders denken zu seinem bekanntenkreis zu zählen. hinter jeder geplatzten filterblase steckt nämlich eine weitere filterblase. und mit jedem milieu in dem man durch bekanntschaften einblick zu haben meint, kommen hunderte von milieus, die einem völlig fremd sind und wohl auch bleiben.

eigentlich wollte ich mit meinem artikel nur ein bisschen demut üben. aber das hat keiner gemerkt. ich sollte vielleicht mal über meinen schreibtstil nachdenken.