Ich finde es wirklich bemerkenswert, wenn ich am Ende meines Gehaltsverhandeln-Seminars vor Student_innen ein paar Worte zum Thema „Beruf für Haushalt und Mutterschaft aufgeben“ verliere und niemand, wirklich niemand weiß, dass der Ehegatten-Unterhalt seit 2008 im Grunde abgeschafft ist.
Und die Diskussion dreht sich dann wirklich im Kreis. „Ja, ich halte ihm doch den Rücken frei!“ – Interessiert niemanden, außer das Paar selbst, das dafür einen Passus in den Ehevertrag setzen kann.
„Ja, aber er hat doch dann auf meine Kosten Karriere gemacht!“ verwandelt sich bei detaillierterem Nachfragen in den Fakt, dass es der Wunsch der Frau ist, mit den Kindern zu Hause zu bleiben. Auch aus der verständlichen Unlust heraus, die Diskussion um Aufteilung der Haus- und Erziehungsarbeit führen zu müssen.
Aus eigener Erfahrung: In die seit Jahrhunderten als Rollenvorbild übermittelte Position wechselt es sich problemlos. Zudem heute weder Waschtage, noch Einkochkampagnen oder ernährungssichernde Gartenarbeit anstehen.
Wenn es sich um einen Job handelt, in den man nach 6 oder 7 Jahren wieder einsteigen kann, ohne dass die Welt sich weiterbewegt hat – Erzieher, Kassierer, Friseur, mag das gehen. Aber mit einem Studium (ob abgeschlossen oder nicht) geht das nicht.