Ich weiß nicht, ob man Geld so wichtig nehmen sollte. Als ich sehr jung war, habe ich an Geld nicht einmal geglaubt. Ich habe bis heute keine Ahnung, wer eigentlich mein Nachtleben zwischen 15 und 25 finanziert hat. Und eine Stadt in Berlin, die bis heute mehr Events als Besucher aufweist. Die ist doch schon an und für sich for free. Gerade, wenn man älter ist. Dann sieht man wenigstens seriös aus, und kann im schlimmsten Fall immer noch auf lebenslänglich verkanntes melancholisches Genie machen, und dann ab ins Literaturhaus. In diesem Alter hat man ja meistens auch keine Verantwortung mehr für studierende Kinder, abzubezahlende Häuser und all diese Dinge. Ich denke, ich werde mich wieder sehr frei fühlen, wenn ich einmal 70 bin.

(Aber klar, das sage ich als eine Person, die niemals groß auf etwas verzichten musste. Vielleicht würde ich es anders sehen, wenn ich mir schon einmal Sorgen um Geld gemacht hätte.)