Ich bedaure, daß eine so hervorragende Autorin wie Sie, die mit ihren kurzen Schlaglichtern immer wieder Situationen hellsichtig und charmant umreißt und den Leser einlädt, an Ihrem Leben in unser beider Kiez teilzuhaben, teils berührt wie in den Skizzen zu dem, was wirklich wichtig ist in Ihrem Leben, teils in munterem und dann auch lakonischen Ton, stets vergnügt und mit spitzer Feder, daß Sie also in ihren politischen Exkursen sich mit Projektionen und Verkürzungen zufriedengeben. Meine Sympathie mit Personal und Programm der AfD ist überschaubar, soll heißen: ich sähe sie ungern in irgendwelchen Schalt- und Machtpositionen und erwarte mir von ihrem Dilettantismus noch viel weniger, aber noch viel mehr verstört mich, daß Heinz in seiner Trutzburg ein (über Sie hinausgehendes) „linksgrüne[s] Establishment“ gegenübersitzt im eigenen Schützengraben – mit der gleichen Lagermentalität, die Arrivierten (wozu wir beide ja zählen hier im Kiez), die, anstatt auf Auseinandersetzung, auch Streit und das Ringen um Lösungen zu setzen, sich bequemen, dem Gegner aus dem Weg zu gehen und ihn als nicht satisfaktionsfähig zu betrachten. Warum gegenseitige Verachtung in irgendeiner Weise hilfreich sein soll, kann mir bislang niemand erklären. Beide Seiten projizieren und hantieren mit Karikaturen des jeweils anderen. Und darin nimmt sich Heinz, politisch, sozial und ökonomisch abgehängt, so gar nichts von M. (oder auch Q.), die wir beide in unser beider Bötzowblase ebenso abgelöst sind von „den Anderen“ wie es Heinz imaginiert.