Schon wenn jemand nur 10 Jahre jünger ist als man selbst, kann sie/er schon kaum noch verstehen, was einen bewegt, wie man aufgewachsen ist, was das Leben, den Habitus, die Sprache, den Geschmack geprägt hat. Wie sollte man da die „alten Leute“ verstehen, die vielleicht noch einen Krieg miterlebt haben und die Engstirnigkeit und Düsternis der 50er Jahre? Und sie? Was denken sie, wenn sie uns später Geborene beobachten, die nie wirkliche existenzielle Probleme hatten, eine liberalere Moral, nur seelische Nöte vielleicht?
Ich meine aber, dass die alten Leute abtreten und das Feld beizeiten den jüngeren überlassen, oder nur für ihresgleichen zum Spaß schreiben sollten und sich nicht mehr im Literaturbetrieb aufstellen sollten. Vielleicht sollte eine Altersbegrenzung für derartige Preise von – sagen wir – 40 Jahren eingeführt werden.