Natürlich wird nicht jeder befördert, der Vollzeit arbeitet, aber die Wahrscheinlichkeit ist doch um ein Vielfaches höher als in Teilzeit. Die Teilzeit ist deswegen in meinen Augen ein Hauptproblem bei der Frage, wieso Frauen wirtschaftlich und gesellschaftlich nicht aufschließen.

Wenn Sie Arbeit als „Hamsterrad“, also als vergebliche Anstrengung betrachten, haben Sie vielleicht den falschen Job und sollten sich etwas anderes suchen. Im besten Fall ist ein Beruf individuell befriedigend und gesellschaftlich sinnvoll. Geld bekommt man auch noch, ich sehe also ihr Problem nicht. Ebenso ist mir Ihr Problem mit der Leistungsgesellschaft nicht nachvollziehbar. Wir wollen doch alle etwas leisten, oder? Wir wünschen uns, Kathedralen zu bauen, Prozesse zu gewinnen, Projekte auszudenken und zu realisieren, Bücher zu schreiben oder Menschen zu heilen. Wenn das nicht hinhaut, sind wir traurig. Das ist doch ein innerer Drang, kein äußerer Zwang, und ich wünsche mir sehr, dass auch mein Sohn seine viele Wünsche, was er einmal leisten möchte, in die Tat umsetzt. Gerade will er wahlweise Verbrecher fangen oder versunkene Städte ausgraben.

Bei Ihnen, wenn ich das so hart formulieren darf, scheint durch, dass die häusliche Sphäre für Sie einen Fluchtpunkt darstellt. Hier gibt es keine Leistungsanforderungen, es ist kuschelig, aber wenn Frauen 50% Macht und Geld haben wollen (oder wollen Sie das nicht?), dann können wir uns nicht zuhause verstecken.