Die Abschaffung der Pendlerpauschale fordert sich leicht, wenn man in einer Stadt lebt, in der man auch bequem mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren kann. Nur geht das leider nicht überall. Meine Schwester Rosarium arbeitet in einer anderen Stadt und obendrein gibt es dort Früh- und Spätschichten, da funktioniert das mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlichtweg nicht.

Nun, mögen Sie einwenden, soll sie halt umziehen. Dann aber müsste ihr Mann dieselbe Strecke nur in die andere Richtung pendeln. Und mit getrennten Wohnungen wäre auch niemandem gedient – der Wohnungsmarkt ist in der anderen Stadt auch sehr angespannt.

Ein anderer Job kommt auch nicht in Frage, beide lieben ihren Beruf und ihre Arbeit, sie entspricht auch ihrer Qualifikation, und so eine Stelle, wie meine Schwester sie hat, gibt es hier auch gar nicht.

In diesem Fall reden noch wir von Großstädten, auf dem platten Land sieht es nochmals ganz anders aus. Da gibt es oft weder ausreichend Arbeitsplätze noch einen Nahverkehr, der den Namen verdient. In dem Kaff, in dem mein Vater bis vorigen Sommer wohnte, fuhr beispielsweise nur morgens und abends ein paar Mal ein Bus in die nächste Kleinstadt und zurück.