Guten Abend,
noch vor 8 Jahren hätte ich das alles vermutlich genau so auch geschrieben.
Da war noch keines unserer vier Kinder in der Schule.
Inzwischen sind sie es alle 4.
Die jüngeren beiden in der Grundschule, die älteren beiden im G8-Gymnasium – bundeslandbedingt gibt es hier kein G9 mehr.
Ich bin „wohl situiert, ein bisschen alternativ, (…) promoviert“, das Klischee trifft auf mich zu.
Und mit den Jahren habe ich erlebt, dass es möglich ist, fröhliche, wissbegierige, freundliche, begeisterungsfähige Kinder in die Hände der Schule zu geben – und in den falschen Händen, nämlich denen, die Angst mache, die laut,schroff und überfordert sind, die ungeduldig und auch zu oft mal ungerecht sind, treten plötzlich Ängste und psychosomatische Störungen auf, die frohes Lernen unmöglich machen, zu Misserfolgen führen und schliesslich zu der Überzeugung, nichts zu können.
Auswirkungen über Jahre. Vielleicht auch nicht mehr gut zu machen.
Um nicht als pauschaler Lehrerkritiker rüberzukommen (bin selber „Lehrerkind“ und komme aus einer Dynastie von Lehrern):
Bei einem anderen Kind habe ich erlebt, wie wunderbar Schule sein kann, wenn man der glückliche Schüler ist, der an eine Lehrerin mit Herz, Verstand, Gespür und einfach dem richtigen Berufsethos kommt. Dann kann ein Kind am Ende der Grundschulzeit sagen „An keinem einzigen Tag bin ich ungern hingegangen…“ – was für ein Geschenk!
Das wünsche ich wirklich allen Kindern und zum Glück gibt es auch von der Sorte viele!

Aber eine grundsätzliche Gelassenheit ist mir von Einschulung zu Einschulung mehr und mehr abhanden gekommen – und ich bin ein wahrhaft gelassener und positiver Mensch…eigentlich…

Viele Grüße!

Silke