Der erste Link funktioniert leider nicht, den zweiten habe ich gelesen und verstehe ihn so: Entscheidend für den Lernerfolg ist die konkrete Beziehung zwischen Lehrer und Schüler – nicht so sehr die Unterrichtsform. Das entspricht meiner eigenen Lernerfahrung als auch der meines Sohnes. Wenn ein Lehrer selbständiges Lernen als Entschuldigung versteht, sich während des Unterrichts zurückzuziehen und Kaffee zu trinken, dann gibt es keine Beziehung – und also auch keinen Lernerfolg.

Grunsätzlich denke ich, Schulexperimente – wenn sie fehlschlagen – schaden den lernschwachen Kindern am meisten. Die Guten kommen immer irgendwie durch.

In Bezug auf die Wahl der Grundschule – wir hatten das Thema vor drei Jahren und werden es in einem Jahr wieder haben – sehe ich es so:
1. Es ist für das Kind und die Eltern gut, wenn die Schule in der Nähe ist. Das Kind kann selbständig zur Schule und nach hause laufen und sich mit den Schulfreunden, die um die Ecke wohnen, verabreden. Mehr Selbständigkeit für das Kind und weniger Fahr-Verpflichtungen für die Eltern. Wenn die Schule dann noch irgendwelche Nachmittagsveranstaltungen anbietet (Judo, Fußball, Malen etc.) um so besser.

2. Schauen Sie sich die Eltern an (z.B. wenn sie ihre Kinder nach Schulschluss abholen). Wenn Ihnen die Eltern sympathisch sind, sind es vermutlich auch die Kinder.

3. Versuchen Sie Kontakt zu anderen Eltern aufzunehmen, die Ihre Kinder auf der Schule haben, z.B. Geschwisterkinder aus der KiTa oder Kinder von Freunden und Bekannten. Eltern wissen am besten, welche Lehrer gut sind. Am allerbesten wissen es allerdings Lehrer, die ihre Kinder auf ihrer eigenen Schule haben – und die können ihren Wunschlehrer in der Regel auch durchsetzen. Falls Sie so einen Kind kennen – das hat im Zweifel einen guten Lehrer!

Ja, mein Kind langweilt sich ziemlich in seiner Berliner Regelschule – und ich würde mir wünschen, er würde mehr gefordert. Aber ich habe mich auch sehr gelangweilt und – wenn ich mich recht erinnere – hatten Sie sich selbst auch mal so geäußert. Aber genau da können wir Eltern einspringen, und den Kindern intellektuelles Futter geben und zeigen, dass es in der Welt mehr zu entdecken gibt als langweilige Rechenaufgaben.

Und in Bezug auf die Hausaufgaben: Wir haben unserem Kind von Anfang an klargemacht, dass die Hausaufgaben seine Verantwortung sind – nicht unsere. Ja, wir fragen ab und an, ob er noch welche zu machen hat, aber wir kontrollieren sie weder noch prüfen wir, ob er sie wirklich macht. Ansagen der Lehrer auf den Elternabenden in Bezug auf die Hausaufgabenkontrolle durch die Eltern ignorieren wir beharrlich. Wir haben bisher gut Erfahrungen damit gemacht (unser Sohn ist in der 3. Klasse).