Es gibt eine Menge Leute, die sind mit dem, was Sie vorschlagen, überfordert. Und zwar nicht in erster Linie finanziell, sondern kognitiv.

Ich kenne einen Mann, der kann mit seinem Auto zwei Ziele anfahren: Seinen Arbeitsplatz und den Supermarkt. Wenn er woanders hinfahren soll, verfährt er sich. Immer. Die Museen und Zoos, die es bei uns in der Gegend durchaus gibt — für ihn und seine Kinder könnten sie auf dem Mars sein.

Dann die Leute in der Kantine meines Betriebes. Das Kassensystem ist nicht schwierig und das Angebot an Speisen nicht groß, aber wenn jemand neues an der Kasse sitzt, dauert es trotzdem Wochen, bis er oder sie damit umgehen kann, und bei Arbeitsschritten, die selten vorkommen, hakt es nach Monaten noch.

Und wo wir bei Computern sind: Die Dinger gehen ja häufiger mal kaputt. Also, vielleicht ist eine Einstellung falsch abgespeichert worden oder ein Virus drauf, und dann funktionieren die eingübten Arbeitsschritte nicht mehr. Wohl dem, der dann jemanden kennt, der ihm das Ding wieder richtet. Ich kenne aber auch Leute, da fällt das Internet dann monatelang aus. So viel zum Musikunterricht via Youtube.

Diese Leute sind alle in Arbeit und Brot. Das sind nicht die Leute, die vom Arbeitsmarkt aussortiert worden sind. Aber von ungewohnten Situationen sind sie oft völlig überfordert. Und diese Leute sollen jetzt — was: Sich Geschichten ausdenken? Und Illustrationen gleich mit? Irgendwie anders kochen? Neue Rezepte ausprobieren; wenn sie schon von der Arbeit bis an ihre Grenzen gefordert werden? Das wird so nicht funktionieren. Und Vorwürfe helfen da auch nicht.