Nachtrag: es geht nicht ums entweder-oder. Es dreht sich doch letztlich um die Frage, welche Verantwortung individuell ist (und damit meine ich wirklich individuell, nicht Klasse, Gruppe oder Milieu, das sind nur statistische Beschreibungen und keine handelnden Entitäten) und welche gesellschaftlich (= read Verantwortung von Staat und privaten gesellschaftlichen Gruppen). Nochmal: was ist so schwer daran, beide in der Verantwortung zu sehen? Alles andere ist absurd. Was mir halt bei Deiner Analyse zu kurz kommt, sind die realen, physiologischen und psychologischen Grenzen der jeweiligen Individuen. Und da sind nunmal einige so, das sie ohne aktives Zugehen nicht durchbrochen werden können und manche auch einfach hard wired sind. Und dann muss Mensch weg von der statistischen Gruppe und rein in jedes einzelne individuelle Schicksal und jede einzelnen Lebenssituation, alles ist nicht adequat. Und ehrlich, das ist das einzige was mich hier in der Debatte nervt: du weisst einer (dir nach eigener Aussage unbekannten) Gruppe von Menschen aufgrund statistischer Zahlen schuldhaftes Verhalten vor, schuldhaftes Verhalten ist aber immer individuell und findet seine Grenzen in der Schuldfähigkeit. Und so sehr ich deinen Rant bezüglich Presseartikel verstehe, so zu argumentieren geht einfach nicht. Erst recht nicht durch eine Juristin.