Mir scheint sie gehen davon aus, dass Bildung, beruflicher Erfolg und Geld der Garant für ein zufriedenenes oder gar glückliches Leben ist. Und dass sie konsequenterweise Kindern den Weg dorthin bereiten wollen. So einfach ist es nicht, ohne jetzt auf die Erkenntnisse der Glücksforschung einzugehen.

Vielleicht sollte man mal einen anderen Blickwinkel einnehmen. All diese jungen – oder nicht mehr so jungen Leute, die sich mit Praktika, als Freiberufler, mit präkären Arbeitsverträgen, oder anders ohne Aussicht auf eine stabile berufliche Existenz oder Karriere rumschlagen. Mit Angst vor dem Alter, – sowohl aus persönlichen als auch finanziellen Gründen, mit der Hoffnung was zu erben, weil es für die eigene Altersversorgung nicht reicht, usw. Ein großer Teil von ihnen kommt sicherlich nicht aus bildungsfernen Elternhäusern. Sie sind gebildet, haben die Welt gesehen und sind gut ausgebildet. Hat sich das ausgezahlt für sie? Sind sie glücklicher als derjenige, der im Schichtdienst die U-Bahn fährt, die sie benutzen?

„Ich bin sehr zuversichtlich, dass auch der F., wenn er einmal groß ist, ebenso ein komfortables Leben führt wie wir alle, selbst diejenigen, die vielleicht nicht die Hellsten sind oder wirklich miese Examina haben.“

Ist nicht so einfach. Das mit dem komfortablen Leben. Ich bin im Vorstand eines Sportvereins in Schöneberg-Nord. Den obigen Satz würden die meisten unserer Eltern, „mit Migrationshintergrund“ oder ohne, nicht verstehen. Denn ein Leben ohne „Kampf“ oder Einschränkungen können sie sich gar nicht vorstellen. Aber die Zuversicht, dass ihre Kinder zufrieden und glücklich sein werden, das würden sie unterschreiben.