Bei den Schlussfolgerungen bin ich bei Ihnen: Ich glaube auch, dass der Staat sich für diese Kinder mehr einsetzen muss als für andere. Ich bin allerdings skeptisch, ob das funktioniert. Denn auch die kompensatorischen Projekte, die als erfolgreich gelten, haben es nicht geschafft, armen Kindern vergleichbare Chancen zu eröffnen wie anderen Kindern. Dagegen sind Kinder aus Kulturen, in denen sich auch bildungsferne Eltern intensiv um die Bildung der Kinder kümmern, sehr erfolgreich, wie etwa die Berliner Vietnamesen. Ich würde mir deswegen eine Kombination intensiver staatlicher Hilfen und wirksamer Maßnahmen zur Verstärkung elterlicher Erziehungsleistungen wünschen. Dabei ist mir klar, dass diese Eltern es viel schwerer haben als andere. Ich glaube trotzdem, dass ein Maßnahmenmix aus Fördern und Fordern auch diesen Eltern helfen würde.

Mir ist bewusst, dass dies den Druck auf diese Eltern weiter vergrößert. Vielleicht kann man ihnen im Gegenzug zu erfolgreichen Maßnahmen andere Sorgen abnehmen. Ich glaube aber, dass es ohne diesen Druck nicht gelingt, den Kindern Chancen zu eröffnen, die sie ebenso verdienen wie alle anderen Kinder auch. Ich wehre mich dagegen, die Eltern in Ruhe zu lassen, weil sie es eh schon schwer haben, und dafür die Kinder aufzugeben.