Ich glaube auch nicht, dass Auflagen das richtige in solchen Fällen wären. Genau wie die Vorredner. Ich fände das sogar ganz schrecklich, weil sie ganz vielen das Leben noch schwerer machen als es ohnehin schon ist und zu einem großen Teil die Schwächsten trifft.

Meine Familie war selbst auf das Amt angewiesen und ich einige Zeit selbst auch. Ich möchte diese Willkür, diese Abhängigkeit, dieses Machtgefälle (das z.T. hässlich ausgekostet wird) und diesen kafkaesken Bürokratieirrsinn nie mehr erleben. Das allein kostet so viel Kraft.

Wenn man Familien wirklich helfen will, dann funktioniert das nicht über Strafen, sondern nur über echte Hilfe. Und die kostet Mühe und Zeit und damit auch viel Geld.

Natürlich gibt es prekäre Situationen, in denen Kinder sträflich vernachlässigt werden und die nicht so bleiben können. Aber auch hier ist es Aufgabe der Gesellschaft (ggü den Kindern) aufmerksam zu sein und Hilfestellung zu geben (z.B. im Rahmen von KiTas und kostenlosen Bildungs- und Sportprogrammen – was allein ein Sommerferiencamp kostet…). Im schlimmsten Fall über Pflegefamilien. Aber dass immer wieder Fälle von Kindesmisshandlung auftauchen, zeigt auch, dass derzeit überhaupt nicht die Ressourcen bestehen um sicherzustellen, dass es allen Kindern auch nur rudimentär gut geht. Dass eben niemand in die Familien rein geht und da zu wenig Kontakt und Hilfe besteht. Was auch immer diese Maßnahmen sein sollen, die du dir wünschst, Modeste, es würde bei unseren staatlichen Geldern in ein weiteres, reines Bürokratiemonster ausarten, ohne, dass den Kindern tatsächlich geholfen wäre. Vermutlich würden diese Eltern ihren Frust sogar noch mehr an ihren Kindern auslassen. Liebe und Fürsorge lässt sich nämlich nicht auf Formularen nachweisen (oder soll man versichern, dass man dem Kind 30 Seiten vorgelesen hat?). Ich kenne Behörden von innen (und von beiden Seiten und auch wenn es darum geht beispielsweise neue Gesetzesvorgaben umzusetzen, die eigentlich Außendienst voraussetzen) und allein qualitativ etwas zu kontrollieren ist mit diesem System schlicht nicht machbar ohne wahnsinnig viel Geld auszugeben – unabhängig davon, ob man das gut findet oder nicht.

Dadurch, dass man die schwächsten Eltern der Gesellschaft noch stärker triezt und zwingt, wird zudem garantiert keine Familie und garantiert kein Kind glücklicher – und auch nicht gebildeter. Das geht m.E. wirklich nur mit kostenlosen guten Angeboten. Und davon gibt es ja nun mal eindeutig zu wenige.