Ich finde es übertrieben, von einem Verbot des In-Verantwortung-nehmen zu sprechen. Es ist m.E. richtig, davor zu warnen, dass „die Eltern schuld/verantwortlich“ sind.

Wenn du Stimmen und Schilderungen von Leben in Armut suchst, empfehle ich Steinhöfels Bücher, zudem mama-arbeitet.de.

Was Novemberregen von Selbstwirksamkeit schrieb ist auch wichtig.

Ich habe allerdings immer eine 14-jährige Kreuzbergerin im Ohr, die mega taff daher kam, rauchte, trank, pöbelte. Und am Ende einer Kinderfreizeitwoche heulend im Arm des Teamers saß, denn
„Weisst du, manchmal brülle ich A (kleine Schwester 4) an oder geb ihr einen Klaps, dabei will ich das nicht. Aber Mum kommt erst 19h aus dem Supermarkt und wenn sie Kasse machen muss erst 19h30. Und ich hole darum A 16h am Hort ab und dann hab ich sie an der Backe und das nervt. Hausaufgaben machen hab ich dann keinen Bock, weil sie mich stört. Und das Abendessen was ich mache passt ihr nicht und ich will doch helfen aber mir wird das alles zuviel“

Das ist die eine Antwort, die ich im Ohr habe, wenn ich deinen Text lese. Das ist eine klassische Familie, in der Armut vererbt wird.