Bei gesellschaftlichen Anlässen, wo geraucht werden darf, empfinde ich es als besonders bemerkenswert, wie die Leute sich teilweise alle 15 Minuten eine anstecken. Und auf Nachfrage kann mir keiner erklären, warum? Als wirklich krass empfinde ich es dann aber, dass später kaum einer leben will von seinen Erinnerungen an solch vergangene Genüsse. Joan Didion etwa genoss als eine Ikone des amerikanischen Journalismus ein sehr mondänes Leben in New York und Hollywood. Als man sie, nach dem Tode ihres Mannes und ihrer Tochter, dann aber trösten wollte mit den vielen herausragenden Erinnerungen, die sie zweifellos gesammelt hatte, und die ihr ja bleiben würden, wehrte sie diese Art des Trostes fast höhnisch ab! Da leben die weitaus meisten Menschen also für ihre Erinnerungen, ziselieren mit Alkohol, Zigaretten und wasweißichnichtalles jeden Moment auf das Intensivste aus, und wollen sich dann später weder daran erinnern, noch daran erinnert werden!