Und der J. war sicher auch Golf spielen… Herzlichen Dank für einen weiteren Einblick in das Glück des Bildungsbürgertums. Als Kind ließ ich mich davon verzaubern: Kinobesuche, chinesisch Essen gehen, und wie gewichtig die Erwachsenen das Weltgeschehen besprachen, als hätten sie dort etwas zu bewegen. Während der Pubertät dann waren es zuerst Schachspieler, die mich aus der Beliebigkeit des Bildungsbürgertums entführten: diese Leidenschaft, mit welcher manche ihre Kunst unsterblich machten, unsterblich! Derweil um mich herum die Erwachsenen verläpperten, sich einem lieben Gott anvertrauten und sagten, dass das Leben eben so sei…
Nun hielt ich das Bildungsbürgertum über Jahrzehnte für eine schlechte Angewohnheit, die sich mit etwas Aufklärung leicht austreiben lassen sollte. Mittlerweile aber muss ich anerkennen, dass sich wohl auch im Bildungsbürgertum ein starkes Triebgeschehen verschanzt hält. Der freundliche Herr Notar aus Ihrem letzten Beitrag etwa, der sich wegen einer neuen Frau alle paar Jahre sein Leben um die Ohren fliegen lässt, als sei es ein Freudenfeuerwerk: “Da packt es Dich einfach!” beschwor mich mein Vater immer. “Da kannst Du Dich gar nicht gegen wehren.” Und selbstverständlich ordnen die Hormone dann auch weitere Kinder an… In diesem Sinne sehe ich mein Bemühen als so grotesk an wie jene Szene, wo ein Kaufmann gerade mit der Ladenkamera den Busen einer Kundin ranzoomt, während Robert De Niro als Vertreter ihn für seine Waren interessieren will…