Aber bitte, wenn du einmal etwas über hast, und etwas über hast auch für mich, dann kauf mir bloß keinen Porsche. Kauf mir bitte keine Ringe und Ketten. Keine Perlen will ich von dir haben, keine blitzenden Steine. Kein Silber, kein Gold.
Kauf mir einen Pelz.
Weiß soll mein Pelz von dir sein, so weiß wie Milch, wie Schnee, wie der Winter. So weich will ich meinen Pelz wie kein Fuchs der Welt sein kann, Nerze vielleicht, ach, noch viel weicher, mit Härchen so fein wie die Wimpern von Kindern. Das Fell von einem ganz, ganz kleinen und zierlichen Tier, und dann tausend davon, denn lang soll der Pelz sein, fast bis zu den Knöcheln. Schmal will ich den Pelz, hochgestellt will ich den Kragen. Glänzend und weiß will ich vor dem Spiegel stehen im Pelzgeschäft. Einer Schneekönigin will ich ähneln, schlank und blass, viel schlanker als ich bin und es jemals wäre.
Einpacken sollen sie mir den Pelz in eine weiße Schachtel. Einschlagen sollen sie den Pelz in raschelndes, weißes Papier. Goldfarben soll der Pelzgeschäftname auf der Tüte stehen, die ich nach Hause trage, oder vielleicht trägt ein Bote vom Pelzgeschäft mir den Pelz hinterher.
Ganz gleich will ich den Pelz anziehen bei mir zu Haus. Vor dem Spiegel will ich stehen, den halben Tag, ach: den ganzen, und drehe mich und schaue mich an und photographiere mich und den Pelz, im Gehen, im Stehen und Sitzen. Schön siehst du aus, sollst du sagen und mich alleinlassen.
Alles, was ich habe und mag, ziehe ich an unter dem Pelz. Die braunen, niedrigen Stiefel, die schwarzen, hohen. Die dreifarbigen, spitzen Schuhe und die runderen, braunen. Die schwarzen, spanischen Hosen, den glänzenden, hellen Rock vom Lieblingskostüm, mein rotes Kleid. Ein seidenes Nachthemd. An- und Ausziehen will ich den Pelz, meine Wange drücke ich gegen den Pelz, streiche mir mit dem Pelz über die Innenseiten der Arme und über den Bauch. Umkehren will ich den Pelz, das Futter nach außen, und den Pelz von oben bis unten auf der Haut spüren, so weich und glatt und leicht und seidig.
Auf dem Boden ausbreiten will ich den Pelz auf einem roten, persischen Teppich. Auf den Pelz legen will ich mich ganz und gar. Einwickeln werde ich mich in den Pelz, und die Ärmel verknoten hinter dem Rücken. In den Kragen drücke ich mein Gesicht, einatmen will ich den Duft des Pelzes, über und über umarmt will ich sein von dem Pelz und einschlafen will ich, umschlungen vom Pelz, und träumen von seinen seidigen Haaren.
ach, sehn’se, am Sonntag sind der Glam und ich noch an einer Heimtiermesse vorbeigekommen, und kurz kam uns die Idee, hineinzugehen und so einen Kleintierhändler zu fragen, wieviele Chinchillas z.B. man braucht pro Quadratmeter, und ob er sie auch für uns ausnehmen kann…
madame m., das kann ich verstehen. ich habe mich als kind in die fehmäntel meiner großmutter vergraben, es gab nichts schöneres. und wenn ich mir was wünschen dürfte: außen zobel, innen kurzgeschorener nerz.
Dazu fehlt noch ein Severin, um das Bild perfekt zu machen.
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Wozu noch…
…ein Toaster, wenn der Mantel schon selbst warm genug ist?
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Lieber Herr Lucky, wenn Sie das nächste Mal da vorbeikommen – dann nehmen Sie einfach ein paar von den Viechern mit. Dann fällt bestimmt auch für Frau Kitty was ab. Wir machen dann zusammen den Pelz wieder gesellschaftsfähig.
REPLY:
Die Herrschaft über einen Severin hat mich noch nie gereizt. Mir reicht der Pelz.