Am Rande der Schrauben

Sich am Ende der Woche zwischen den Mühlsteinen herauswinden. Ins Tageslicht blinzeln, die Hände vor die Augen schlagen und die Lippen zusammenpressen: Nicht schreien. Statt dessen einfach weiterlaufen und so tun, als sei alles in Ordnung, als sei die Welt ganz, und die Taubheit normal. „Ich bin ganz schön alle.“, zu sagen, und alle lächeln und nicken, als sei das völlig in Ordnung, und haben dabei sogar auch noch recht.

Am Samstag zu früh aufwachen von den Hammerschlägen im Kopf. Herumlaufen. Tüten am Arm. Am Abend zu tun, als sei man jemand, an den man sich lose erinnert. Ein Restaurant auszusuchen (schade, das nächste Mal – für zwei um acht?), einen Tisch zu reservieren, sich die Lippen rot zu malen und sich anzuschauen für eine Minute im Spiegel im Bad. Links ist es schlechter als rechts, denke ich, aber das sieht man nicht, und dann geht es los. Mit dem Taxi die Invalidenstraße abwärts, vorbei an den Bars, am Hauptbahnhof, über die Spree, die – stelle ich mir vor – jeden Moment heiß werden, gar brennen könnte, und all die Asche rieselte weiß über die Stadt und deckte uns alle zu und es würde still, der Himmel lastete schwer auf der rissigen Erde und es wäre vorbei.

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