Ein Traumspiel, Deutsches Theater im Berghain
Heute abend, meine Damen und Herren, habe ich eine wirklich amüsante Revue besucht. Grell geschminkte Menschen in Tutus tanzten über die Bühne und zogen sich immerzu um. Es wurden eine Menge unterschiedlicher Musikstücke gesungen, welche – wie ich dem Programmheft entnehme – u. a. von John Dowland, Gesualdo und Mozart stammen, aber auch ein Musical war dabei und ein bißchen Operette.
Wenn aus dem Land des Lächelns gesungen wurde, trug man dazu passend monströse Geisha-Kostüme, einmal erschien der (fabelhafte) Chor mit Anubis-Masken, die reichlich blasse Schauspielerin Stephanie Eidt wurde geheiratet, beschmiert und geschlagen, und gesprochen wurde eher etwas weniger: Barrie Kosky hat den Text ganz offensichtlich erheblich gekürzt, ohne dass dies direkt stören würde.
Wie es sich für eine Revue gehört, war die Beleuchtung mehr als ordentlich. Schwarze Luftballons flogen, Wunderkerzen wurden abgebrannt, der Abend hatte Tempo, und es wurde deutlich mehr gelacht, als es im Berghain, vor dessen strenger Tür es schon Tränen gegeben haben soll, ansonsten der Fall ist.
Wenn Sie Strindberg nicht mögen, sind Sie hier richtig.
Wie könnte man Strindberg nicht amüsant finden.
REPLY:
In der Tat.