Am Ende des Abends ist es noch nicht einmal elf, aber ich bin komplett außer Gefecht. An sich hätte ich auch einfach an Ort und Stelle einschlafen können, vielleicht im menschenleeren Raucherraum, umgeben von überlebensgroßen Frauen mit schönen Brüsten, oder einfach auf der gut gepolsterten Bank, noch einen Champagner, vielleicht etwas später noch einen Martini oder einen starken, schwarzen Kaffee, aber statt dessen fahre ich heim. Ich bin gnadenlos satt.
Die Frauen am Tisch vor uns haben ihre Crème Brûlée zum Teil nur halb aufgegessen. Mein Teller ist leer. Das Steak vom Wagyu-Rind ist vermutlich fetter als Mascarpone und doppelt so lecker, aber dafür, so sage ich mir, habe ich weder Sauce noch Kartoffeln bestellt, und ohne Kohlenhydrate – hey, was soll schon passieren. Heute ist Atkins-Tag. Oder so ähnlich. Und der Salat mit Papaya und Avocado und Shrimps dazu ist vielleicht fett, aber sicherlich ungeheuer gesund. Avocados, habe ich irgendwo gelesen, haben eine ungeheuerlich heilkräftige Wirkung.
Rotwein ist sowieso total gut fürs Herz. Eine halbe Flasche Rotwein ist daher noch viel besser, glückliche Menschen werden sowieso älter als Trauerklöße, und deswegen habe ich allen Grund, zufrieden zu sein mit mir und dem Leben und dem reizenden J. als Begleiter, als ich nach Hause fahre, den Weinbergsweg hoch, und nur, weil ich nicht singen kann, bleibe ich stumm und jodele nicht aus vollem Halse:
Es geht mir gut.
Grill Royal! Am Papayasalat erkannt.
REPLY:
Immer wieder gern. Ein lässiger Gute-Laune-Laden.