„Ein Baguette Dindon und ein Joghurt mit Obst, bitte“, schiebe ich mich an zwei Mädchen vorbei, die vor der Kuchenvitrine im Fleury kichernd auf die Tarte zeigen. Es ist wahnsinnig voll. Sogar auf der Terrasse sitzen Leute in der Kälte und frühstücken.
Die C. und der M.2 sind seit zwei Stunden hier, weil die Mutter der C. heute morgen um sieben abgereist ist. Der M.2 blättert in ein bißchen in der Zeitung, wir sprechen über die Wahl und über die letzte Woche, und als alles erzählt und alles aufgegessen ist, brechen wir auf. Vor der Tür steht ein Krankenwagen und zwei Sanitäter legen ein Unfallopfer auf die Bahre. Von hinten sehe ich nur die Absätze der verunglückten Frau. Hinter dem Krankenwagen stehen mehrere Straßenbahnen und warten.
In der Schule an der Schönhauser Allee gehen der J. und ich wählen. Der Nachmittag verplätschert vor dem Rechner. Ich arbeite ein bißchen, und der J. liegt auf dem Sofa. Abends brate ich Schnitzel, telefoniere eine Stunde mit der J. und zwei mit der C., spreche über die Wahl und die nächste Woche und gehe zu Bett. „Was schreibst du ins Internet?“, fragt mich der J. auf dem Weg ins Bad.
„Nichts.“, sage ich. War ja nichts los.
Ich hoffe für das Unfallopfer, daß die »Bahre« in Wirklichkeit eine »Trage« war. Das immerhin steht zu hoffen, da ja andernfalls nicht mehr die weißgekleideten Sanitäter, sondern die schwarzbefrackten Kollegen zuständig gewesen wären…
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hoppla. so aufmerksame leser wünsch ich mir auch!
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In der Tat. Zum Glück war es wirklich eine Trage.