Als ich nach der Konferenz nachmittags im Büro ankomme, bin ich völlig ausgequatscht. Meine Wochenration an gesprochenen Buchstaben habe ich seit zwölf Uhr aufgebraucht, aber statt nun am Schreibtisch zu sitzen und einfach ein bißchen vor mich zu brodeln und zu arbeiten geht es weiter mit Betrieb, Gesprächen, Abstimmungen und Telefonaten.
Gegen sechs werde ich in die nächste Konferenz gerufen, gegen zehn sitze ich wieder am Schreibtisch, arbeite ab, was sich angehäuft hat im Laufe des Tages, und der Regen schlägt hart gegen mein Fenster. Als ich gehe, es ist halb elf, steht das Taxi vor der Tür. In der Tasche grabe ich nach meinem Schlüssel, aber mein Schlüssel ist nicht da. Etwas ratlos sitze ich auf der Rückbank, fange an zu telefonieren, und der Fahrer wiegt sich mit der Musik hin und her wie ein Elefant im Zoo. Schießlich erreiche ich jemanden und bin erleichtert.
„Fahren sie weiter.“, dirigiere ich den Fahrer durch den nächtlichen Regen, bis Moabit und zurück. Sehr, sehr müde sitze ich schließlich am eigenen Schreibtisch, ausgeräumt von den vielen Gesprächen, ganz zufrieden oder zumindest nicht unzufrieden, soweit ich das noch spüren kann, und streichele ganz, ganz langsam meine Katzen, bis der Abend sich seufzend zur Ruhe legt, der Puls des Tages sich verlangsamt, und der Regen wegwäscht, was vom Tage übrigblieb.
Katzen streicheln ist viel besser als reden. Meistens.
REPLY:
ja.
REPLY:
Und Hunde streicheln ist noch viel besser.
REPLY:
Ich schnurre ja lieber mit den Katzen als mit den Wölfen zu heulen, aber bisweilen geht das nur kumulativ.