Die Musik ist schlecht. Kalt ist es auch. Hinter der Kollwitzstraße ballen sich dunkle Wolken zusammen, und zumindest bis zum Erscheinen des R. und der C. können der J. und ich hier auf keinen Fall weg.
Ich bin ein bißchen zu satt von der Pizza aus dem Due Forni, ein wenig müde von der langen Woche und dem gestrigen Tag. Wo ich gern wäre, kann ich gar nicht sagen, aber hier ist es nicht perfekt. Ein See wäre nicht schlecht, spiegelndes Wasser. Vielleicht das Meer.
An ein Meer aber ist gerade nicht zu denken. Höchstens an die Sintflut, denn auf einmal brechen die Wolken auf, vor der Bühne vorm Sowohl als Auch lichten sich die Reihen, der Asphalt wird schwarz und rechts und links öffnen sich Schirme.
Ein paar Minuten stehen wir zu viert unter der Markise des Anna Blume, diskutieren hin und her, was jetzt zu unternehmen wäre, und sitzen schließlich im Vina Blanca, trinken denselben Wein wie immer, wenn wir hier sitzen, und Stunden um Stunden ertränkt der Regen das Fest auf den Straßen. Schade ist das, denke ich mir, tröste mich mit einem katalanischen Dessert mit Frischkäse und Honig und vielen Nüssen und wische den Wunsch nach Meer vom Tisch, nach Reinheit und Frische und Salz, denn was nützen die Wünsche, die keiner erfüllt.
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