Zur Feier des Tages esse ich schon zum Frühstück Fisch. Alles, was sonst noch auf dem Buffet steht, esse ich auch. Mittags schiebe ich einen gebratenen Hering hinterher und abends gibt es große Köttbullar und noch mehr Fisch. Wegen der verzehrten Fischschwärme fühle ich mich den ganzen Tag ein wenig schwer, in meinem Magen kämpfen Heringe vergebens gegen Enzyme und reichlich Magensäure, aber gut, bestens eigentlich geht es mir trotzdem. Auf einer Fahrt durch die Schären Stockholms braten ich und der jüngst verzehrte Fisch bis auf die Knochen in der Sonne. Am Abend werde ich vorm Spiegel stehen und dort, wo der Saum meines Kleides endet, werden rote und weiße Haut aneinander stoßen.
Sehr, sehr schön sieht Stockholm vom Wasser aus aus. Ein wenig wehrt sich das zur Kritik vielleicht allzu bereite Empfinden gegen die Idylle aus roten Häuschen aus Holz mit weißen Fenstern. Gischt spritzend fahren die Schweden auf Motorbooten an dem Ausflugsschiff vorbei, Sonne und Wind streicheln die kräuselnde Ostsee, silbern blinkt es auf dem Wasser und alle Menschen sehen so zufrieden aus, als sei die ganze Welt aus Erdbeeren und Dickmilch gemacht und so perfekt, dass man es nicht aushielte, würde das Glück länger dauern als diesen Sonntag und den Montag noch dazu.
Die rot-weiße Trennstelle ließe sich vermeiden, wenn der Saum des Kleides im Kasten bliebe.
REPLY:
Das sicher, aber dafür mit mehr öffentlichem Aufsehen verbunden, als mir lieb sein kann.