Entfernt von jenem Ort

Hey, sage ich. Ich habe doch schon vor Jahren meine Seele irgendwem verkauft, der gerade vorbeigekommen ist, und wenn ich morgens vor dem Spiegel stehe, sehe ich meinen Resten beim Zähneputzen zu. Ich habe irgendwann nachts um vier auf dem Heimweg beschlossen, dass das alles so zu reichen hat für jemanden wie mich, und jetzt beobachte ich, wie die Petrischale sich füllt mir irgendwelchem grünem Schleim, und wenn der Deckel sich hebt, fange ich an zu husten und dann bin ich tot.

Das macht nichts, könnte man sagen, denn nichts, was mich interessiert, wird die nächsten zwanzig Jahre passieren. Wer sich ausgerechnet in mich verliebt, ist selber schuld. Was ich noch imstande bin, kann man auf Papier lesen, das irgendwo abgeheftet wird, und das keiner liest. Schon in Ordnung, sage ich dazu. Und: Passt schon.
Vielleicht auch: Wozu.

3 Gedanken zu „Entfernt von jenem Ort

  1. Dieser blog wird für die Ewigkeit im Netz rumgeistern und immer wieder werden Menschen die Texte lesen und überlegen wer Modeste wohl war und warum sie keine Bücher geschrieben hat wo die Geschichten und Gedanken sich doch so wunderschön lesen.Das ist mehr als viele von sich behaupten können….

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