Die Elbe ist schwarz. Irgendwo auf der anderen Seite des Flusses ziehen einsame Lichter weit ausgreifend Kreise durch die eisige Nacht.
Im Abteil aber ist die Luft abgestanden und warm. Neben mir lehnt die J. am Fenster in leichtem, schreckhaften Schlaf. Wir sind kurz vor Bad Schandau. Ein blondes, pausbackiges Mädchen liest der J. gegenüber einen historischen Roman, der schlecht aussieht, grob, bunt und billig, und ein kleiner Junge füllt Sudoku-Quadrate aus und sieht mich gelegentlich ernst und etwas abweisend an. Schöne Augen hat er, fällt mir auf, und ich lächele ihn an, und bedächtig, langsam und mit einer Würde, die älter scheint als er, senkt er den Kopf, um ihn wieder zu heben, und schaut mir prüfend einen Moment in die Augen und nickt.
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