Dass ich ein ganz anderes Leben führen könnte, denke ich vor dem Spiegel und sehe mich an. In einer kleinen Stadt zum Beispiel seit zehn Jahren einen Job haben, morgens alle grüßen, die ich treffe, und am Sonntag mit zwei Kindern und dem Hund an der Leine um einen See spazieren. In einer großen Stadt leben, vielleicht auch das, richtig Karriere machen, so mit Dienstwagen und Fahrer und einem großen Haus. Oder Bilder malen, in Kreuzberg in einem Hinterhaus vielleicht, und mir ausmalen, wie es wäre, wenn einer kommt und etwas kauft.
Ganz anders könnte ich leben und vielleicht sein, denke ich mir und wasche die Hände. Etwas schaffen könnte ich wohl, was den Tag überleben würde und vielleicht auch mich. Ein Kind könnte ich haben, oder einen anderen Mann, viele Männer oder vielleicht auch Frauen. Verliebt könnte ich viel öfter sein und dafür selten aufgehoben, geborgen und warm. In einem anderen Land könnte ich sein und in einer anderen Sprache träumen.
Vorstellen kann ich mir all das, denke ich mir, und ziehe ein Papierhandtuch nach dem anderen aus der Box aus Blech an der Wand. Ausmalen lässt sich das alles, schön wäre auch das andere Leben vielleicht, aber wünschen, wünschen würde ich mir nichts, als das, was ich habe, auch wenn es nicht viel sein mag, nicht großartig auch, kein Rausch, kein Flug, kein Feuerwerk und kein Regenbogen, und nicht Wunsch und Traum, sondern vielleicht nur die Frucht von Gelegenheit, von Phantasielosigkeit und den Dingen, die eben einfach so sind.
AS HE LIVES MY LIVE….
AND I WISH HIM LUCK I HOPE HE GETS IT RIGHT AS HE LIVES MY LIFE …
Ich wünsche mir manchmal den Flug, das Feuerwerk, das ganz andere Leben…weit weg von „den Dingen, die eben einfach so sind.“
http://www.youtube.com/watch?v=BVqfXqLn8Lw
Nun, Lebensvorstellungen und Träume dürften wir alle ja haben. Bei der einen oder anderen Illusion haben wir möglicherweise sogar Ähnlichkeiten.
Aber Ihre Karriereüberlegungen, so mit Dienstwagen und Fahrer und einem großen Haus, assoziiert sich bei mir in die Sphären einer Angela Merkel.
Ich habe ja absolut nichts gegen diese Frau (wie sollte ich auch, lebe ja nicht in Deutschland), aber diese Vorstellung streiche ich sicher aus meiner Traumliste. Schon deshalb, weil ich mich keiner Geschlechtsumwandlung unterziehen möchte.
REPLY:
Mag sein, es ist gut, es beim Träumen zu belassen.
REPLY:
Darf ich neugierig sein und fragen, wo Sie wohnen, wenn nicht in Deutschland?
REPLY:
Neugierig sein und fragen darf man immer.
Genügt Ihnen der Hinweis: angrenzender Staat im Süden Deutschlands.
Und von dort allerbeste Grüße sendend.
… wenn man über sowas nachdenkt steht man schon recht weit auf dem sprungbrett.