Aber wer die Melone in Stücken serviert, hat das Beste verpasst. Wer mit einem spitzen Messer zaghaft die Schale abhebt, wer kleine Trapeze schneidet, alle gleich lang. Wer einen Zahnstocher in die Würfel sticht, um bequemer zu essen. Wer die Melone kernlos kauft und geachtelt in Folie und sie auf Tellern serviert mit Servietten.
Im Ganzen, mein Freund, hat man Melonen zu kaufen. Kühl hat die Melone zu sein, größer als dein Kopf und meiner dazu, und schwer von Wasser und Frische. Grün und glänzend hat die Melone zu locken mit gelblichen Streifen. Nur mit dem größten Messer, dem glatten, dem schärfsten, darf man Melonen zerteilen. Duften muss die Melone nach Sommer und südlichen Gärten, rot muss sie sein, und Wasser muss laufen über die Haut.
Das größte Stück, das ist klar, kommt immer zuerst. In die Mitte der Melone muss man beißen, nirgendwo sonst, und das ganze Gesicht muss triefen von Nässe und Kühle. Tropfen müssen am Kinn hängen, die Wangen voll Fleisch, tiefer musst du dich essen durch die süßliche Frucht, bis das Fleisch hart wird und weiß. Von innen nach außen isst man die Melone, nur mit den Händen bricht man (wenn es denn sein muss) Melonen, und was übrig bleibt, wirft man ins Dickicht der Büsche als Dünger für neue Melonen über das Jahr.
Boah… ich hab’s gerade richtiggehend gespürt.. jetzt gehe ich mir mal die Hände und das Gesicht waschen 😀
REPLY:
Ich liebe Obst. Eine der wenigen Leidenschaften, die weder unmoralisch sind, noch kalorienreich.
Die große und die kleine Dame des Hauses mögen die Melone aber nun mal in mundgerechten Stücken serviert bekommen. Da muss ich dann halt ran mit der Machete, so leid es mir tut.
Ich zitiere dann gern einen netten Versprecher aus den Fernsehnachrichten: „Es entstand Sachschaden in Melonenhöhe.“