Journal :: 11.11.2010

Für einen Moment bin ich wirklich verstimmt. Dabei ist alles bestens, keine Frage. Das Essen schmeckt, es schmeckt sogar sehr gut, und nicht einmal die laute Gruppe neben uns stört mich über meinem Kalbsbraten Girardi. Nur der Knödel irritiert mich. Dabei ist der Knödel gut. Ein wenig zu gut, will mir scheinen, und ich frage mich ernsthaft, ob es mir lieber wäre, der Knödel wäre schlechter. Der Knödel – und das ist das Problem – der Knödel schmeckt besser als meine.

Ein wenig sonderbar finde ich mich über dem Knödel. Ich gehe auch sonst gern Dinge essen, die ich selbst nicht kochen kann. Ich kann beispielsweise weder so gut wie kochen wie das Paris Moskau, noch schmeckt mein Sushi so gut wie im Sasaya. Ich backe auch mehr so eine Art Hausfrauenpizza. Der Knödel jedoch, der Knödel gehört zu meinem Küchenrevier, und wenn ein Knödel woanders besser ist als daheim, dann habe ich versagt.

(Blöde Kuh, denke ich mir, trinke noch etwas Wein und ordere mehr. Noch einen Knödel, denn Delegieren ist alles.)

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