Lebe hoch, mein Lieber, denke ich und schaue dem J. beim Aufwachen zu. Zwei Stunden haben wir noch Zeit, dann kommen die I. und der S., die M. und der M. mit ihrer kleinen Tochter, keinen Monat alt, die I. und der R. mit ihrer zwei Tage älteren ebenso kleinen Tochter und der S. und die M., die ohne Kind kommen, weil das Kind schon so groß ist, dass es die Freunde der Eltern nicht für gottgebene Quasiverwandte hält, sondern für alt.
Lebe hoch, sage ich nun halblaut und küsse den J. auf die Nase. Herzlichen Glückwunsch. Lebe laut, flüstere ich ihm zu. Lebe glücklich auch im neuen Lebensjahr. Feiere, dass das Leben gut zu Dir war und ist. Freue Dich Deiner Freunde, streichele Deine Katzen. Sei dankbar, dass Du keine Sorgen hast und die Ärzte auch dann nichts finden, wenn Du meinst, dass da was ist. Hau auf die Pauke, wo immer Du eine findest. Geh tanzen, solange Du tanzen magst und lass es Dir schmecken.
Lebe lustig, mein Lieber, ziehe ich den J. an den Ohren, bis er die Augen öffnet, denn wir müssen noch aufräumen bis elf. Sei besungen und gefeiert, lebe fröhlich zwischen rosa Wolken aus Leichtsinn und Glück. Steige hoch, mein Lieber, mit feuerfesten Flügeln aus Teflon. Lass die Drachen leben und spann sie allesamt vor Deinen Karren. Lebe hoch, mein Lieber, ziehe ich den J. in die Dusche, denn Du hast Geburtstag, und sei gesegnet, mein Lieber, unter den Männern der Stadt.
Das ist sehr, sehr schön!
sie liebt ihn.
Ich hoffe, der Herr J. weiß diese tiefe Innigkeit und Harmonie zu schätzen.
Sie können ihm ruhig sagen, dass es eine Vielzahl von Menschen gibt, die von solchen Worten und Gefühlen ein Leben lang träumen.
Ich beneide J.
Blinkyman,
der unbekannterweise die besten Geburtstagsgrüße nach Berlin sendet und herzlichst alles Gute wünscht.