Dann aber – morgens so gegen 12.00 Uhr auf der Friedrichstraße – gefällt mir der Film auf einmal doch nicht mehr so gut, obwohl in Was bleibt alles passt, wenn Hans Christian Schmid kunstgerecht eine Familie impodieren lässt, die binnen eines Wochenendes an ihren Wahrheiten zerfällt.
Die Schauspieler – allen voran der großartige Lars Eidinger – spielen sozusagen ordnungsgemäß. Die Ausstattung des Hauses der Eltern, eines Verlegers und seiner depressiven Frau, die nach 30 Jahren auf einmal ihre Medikamente absetzt, passt bis ins letzte Detail. So wohnen Eltern eben, und so sind ihre Kinder, der erfolglose Zahnarzt und der Bruder, der Berliner Schriftsteller mit der versägten Ehe und dem Sohn, dem einzigen Enkel Zowie. Auch die Dialoge passen, die Beziehungen untereinander wirken nachvollziehbar und zwingend, und doch fehlt etwas, nicht objektiv und nach den Regeln der Kunst, aber mir, mir ganz persönlich, denn so lauwarm ist das alles, so mittelgroß und mitteltragisch und egal, dass ich auf dem Weg zum Bus den Film schon so ein wenig vergesse.
Was bleibt
Deutschland, 2012
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