Still ist es im Bode-Museum, denn die Berliner gehen nur noch zu Ausstellungen, zu denen alle anderen Berliner und möglichst viele Auswärtige auch gehen. Langsam, das Kind auf dem Bauch, schlendere ich von byzantinischen Schreinen aus Elfenbein zu fein behauenen Sarkophagen und Ikonen. Byzanz, denke ich. Da müsste man auch mal hinfahren.
Zurück nach Hause gehe ich zu Fuß. Auf der Karl-Liebknecht-Straße laufen spanische Studenten und Schulklassen mit irgendeinem bizarren Alpendialekt (Schweizer? Aber von wo?) wild durcheinander. Der F. ist wach und schaut aufmerksam seinen schaukelnden Holzfrosch an.
Abends bin ich dann zum Telefonieren verabredet. Byzanz, sage ich, und höre mir tolle Geschichten über Wochenenden am Bosporus an. Ich auch, sage ich und schaue mir im Internet Bilder an, ganz viele Bilder, Filme auch, und plane eine Reise nach Istanbul, irgendwann Ende des Jahres vielleicht, vielleicht nächstes Jahr, und male mir alles aus, spät nachts im Bett.
Ich fand Istanbul am ersten Tag toll, dann zwei Tage langweilig, dann war ich plötzlich angekommen. Würde ich jederzeit noch mal machen, da gibt es noch so zwei, drei Fotomotive.
REPLY:
Vielleicht mache ich das in der zweiten Jahreshälfte. Ich habe so viel davon gehört, ich denke es mir großartig.
Nach Istanbul möchte ich auch nochmals. Damals vor fünf Jahren war ich nur kurz dort, außerdem war das Arbeit. Für Besichtigungen blieb da so gut wie keine Zeit.