Das neue Buch vom Haas ist blöd. Wieder und wieder schweife ich ab, lese kurz Nachrichten auf dem iPhone, gähne und zähle die wild herumliegenden Kleidungsstücke auf dem weißen Bord. Ich komme in die Geschichte seines verliebten Halbindianers nicht richtig hinein, und die typographischen Spielereien amüsieren mich nicht.
Unkonzentriert greife ich auf dem Nachtisch nach dem neuen Krausser. Die Kritiken waren unterirdisch, auch mir haben die drei, vier Seiten nicht gefallen, die ich gelesen habe, aber vielleicht gewinnt das Buch ja auf die Dauer. Oder ich lese den neuen Juli Zeh. Das habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen. Ich kann Juli Zeh aber an sich spätestens seit Spieltrieb nicht ausstehen.
„Das macht alles keinen Spaß.“, nörgele ich ein bisschen den J. an, als der mit de Zahnbürste im Mund ins Schlafzimmer kommt. „Dann lies doch …“, sagt er.
(Sagt er natürlich nicht. Sagen Sie etwas. Was kann ich lesen?)
Vielleicht den neuen von Stephan Thome?
Ansonsten empfehle ich in einer solchen Situation Murakami, auch wenn er gestern leer ausgegangen ist…
Den neuen Suter? Mir hat er wieder gefallen (den Koch fand ich ja unterirdisch) – auch wenn die Kritiken glaub ich nicht ganz so toll sind.
„Traurige Therapeuten“ von Ingomar von Kieseritzky war kurzweilig und intelligent. Aber vielleicht haben Sie auch grad keine Lust auf Weltflucht und grantelnde Menschen…
Endlich mal jemand, der Haas blöd findet.
Marion Brasch: Ab jetzt ist Ruhe, gefällt hier im Umkreis, habe ich zum Geburtstag bekommen und noch nicht selbst gelesen.
Alles von Meir Shalev. Sehr vergnüglich.
Oder noch ein alter Hut, aber schön neu aufgelegt (zur Feier der Buchmesse?):
The Bone People / Unter dem Tagmond, Keri Hulme
Die Besprechungen von Landgericht von Ursula Krechel fand ich auch interessant.
Oder Jeder stirbt für sich allein, Hans Fallada?
Und ja, Suter geht fast immer. Finde ich.
immer wieder Haruki Murakami..
aber auch Hans Fallada is lesenwert..
– Anne Enright
– Lloyd Jones (und nicht nur weil NZ grade Gast der Buchmesse ist) zuerst Mr.Pip, dann Die Frau im Blauen Mantel
– Nicole Krauss
– Damon Galgut , In fremden Räumen
– Jennifer Egan
– Siri Hustved
Doderer, Die Strudlhofstiege
„Spieltrieb“ von Juli Zeh habe ich auch ziemlich gehasst. Aber „Corpus Delicti“ werde ich nicht müde zu preisen (gibts noch was neueres?).
Richard Yates: Zeiten des Aufruhrs sowie Ruhestörung, beides las ich mit Begeisterung.
Oder wie wäre es mit Der Bastard von Istanbul* von Elif Shafak? Tolle Frau, übrigens, ich aß vor fünf Jahren ‚mal in Istanbul mit ihr zu Mittag. Eine Homepage hat sie selbstverständlich auch, falls Sie nach anderen Werken von ihr schauen möchten.
In Zeiten des abnehmenden Lichts von Eugen Ruge fand ich interessant, auch wenn man eigentlich keinen der Charaktere mögen kann, allenfalls hat man mit dem ein oder anderen Mitleid.
* da kenne ich allerdings nur das englische Original, nicht die deutsche Übersetzung.
Die letzten Bücher, die mir gefallen haben, waren:
Kathrin Gerlof, Teuermanns Schweigen
http://www.amazon.de/Teuermanns-Schweigen-Roman-Kathrin-Gerlof/dp/3746627478
Hervé Le Tellier, Kein Wort mehr über die Liebe
http://www.amazon.de/Kein-Wort-mehr-über-Liebe/dp/3423248637
Sándor Márai, Die Glut
http://www.amazon.de/Die-Glut-Roman-S%C3%A1ndor-M%C3%A1rai/dp/3492233139
REPLY:
kein wort mehr über liebe –
war die enttäuschung des urlaubs –
ein artig konstruiertes buch über dröge (pariser) berlin-mitte-menschen.
empfehle:
o.bukowski, der heiler
und eventuell
w.genazino, eine frau, eine wohnung, ein roman.
REPLY:
Den Murakami, in der Tag. Ich liebe alle, aber die „Wilde Schafsjagd“, die liebe ich am meisten.
REPLY:
Das werde ich versuchen, klingt zumindest interessant.
REPLY:
Oje, und das im dunklen Herbst. Ich muss mal sehen, spontan wäre mir etwas Leichtes, Fluffiges lieber.
REPLY:
Brasch vielleicht, das hörte sich nicht übel an. Ich war zwar an sich durch mit den Familiengeschichten, aber einen noch … vielleicht.
REPLY:
Bekannt, beide.
REPLY:
Anne Enright und Jennifer Egan kenne ich nicht. Worum geht es da?
REPLY:
Kenne und liebe ich. Doderer überhaupt.
REPLY:
Dann werde ich das mal versuchen.
REPLY:
Eugen Ruge hatte ich kürzlich mal in der Hand, aber ich weiß nicht. Etwas Leichtes, Weltflüchtiges wäre schön.
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Kathrin Gerlof hört sich ganz gut an, da lese ich mal rein.
REPLY:
Wie wäre es mit Der Wolkenatlas* von David Mitchell?
Der gleichnamige Film kommt demnächst in die Kinos, hier ist der englische Trailer.
* Vorsicht, der verlinkte Wikipedia-Eintrag enthält Spoiler