„Wieso hast du nicht nachgesehen?“, versuche ich die Verantwortung für das Desaster dem J. unterzuschieben. „Wieso hast du nicht nachgesehen?“, kommt es postwendend zurück. Ich senke den Kopf. Dabei habe ich nachgesehen. Leider nur den Flughafen, denn bekanntlich hat es in Berlin drei davon, und nicht den Tag des Abflugs.
„Und ich habe extra noch die Abflugzeit gecheckt.“, jammert der J. ein bisschen vor sich hin. Dann drehen wir wieder um. Der J. mit dem Riesenkoffer, ich mit dem Buggy mit dem F. darin, und dann fahren wir wieder zurück. RE 7, M 4. 45 Minuten.
„Immerhin haben wir dann morgen schon gepackt.“, rede ich mir den Vorfall schön, aber der J. grunzt nur schicksalsergeben vor sich hin. Der J hasst namlich öffentliche Verkehrsmittel und benutzt die S-Bahn nur, wenn ich alle paar Monate denke, wir müssten sparen und sollten nicht immer Taxi fahren.
In seinem Buggy sitzt fröhlich plappernd der F., und es will mir scheinen, als lache auch er mich ein wenig aus.
Mist. Und nun? Was macht man mit so einem verfluchten, freien Tag? 🙂
Nichts. Herrlich, gelesen und mit F. auf dem Spielplatz gewesen.
Also wirklich, andersherum wäre es ja nun schlimmer gewesen! Will meinen, ein verpasster Flug wäre um einiges ärgerlicher.
Ist uns auch schon passiert – vor ein paar Jahren nach Wien.
Das war auch mein erster Gedanke: Hoffentlich waren Sie einen Tag zu früh und nicht einen Tag zu spät am Flughafen.
Ich wünsche Ihnen drei einen erholsamen Urlaub und eine schöne Zeit.
Ja, immerhin. Jetzt sind wir auf Kreta und haben gerade gefrühstückt.
Hihi – da ist es ja im Vergleich schon fast wenig peinlich, als den damals Geliebten voller Sehnsucht von Flughafen abholen wollte und mit Blumen und allem pipapo stundenlang in Tegel stand. Während der damals Geliebte, die Beziehung war noch ganz ganz jung, schon längst zuhause war, ziemlich angesäuert, weil er nach der langen Indienreise auch noch mit der S-Bahn von Schönefeld nach Hause mußte, und das alleine.
Oje. Ich hoffe, Sie sind sich dann doch noch glücklich in die Arme gefallen.