Um 19:30 kommt Babysitter A. Um 19:40 laufen wir los. Um 19:45 sind wir auf der Ecke Hufelandstraße/Greifswalder Allee, und dem J. fällt ein, dass er diesen Schinken von Piketty doch kaufen will. Wir also da rein, 19:55 wieder raus. Punkt 20:00 fährt die M 4 uns vor der Nase weg. Da stehen wir dann also, Haltestelle Hufelandstraße, und funkeln uns böse an. Du bist schuld, schnaube ich. Ne, du, sagt der J. Dann schreibe ich eine schnelle Nachricht an die I., dass wir nicht wie verabredet um 20.00 Uhr eintreffen, aber das hat die I. sich vermutlich schon gedacht.
20:10 verlassen wir die Bahn und laufen zu meinem Büro. Da habe ich einen Parkplatz im Keller, und auf dem Parkplatz steht das Auto. Um zum Parkplatz zu kommen, muss man allerdings durchs Treppenhaus, und durchs Treppenhaus kommt man nur mit Schlüssel. Ich habe aber keinen Schlüssel. Der liegt nämlich daheim neben dem Herd. Aus der einen Handtasche geholt, um ihn in die andere Tasche zu räumen, aber dann unterbrochen worden durch den F., der unbedingt Popcorn essen wollte. Wir also wieder zurück. Es ist 20:30.
Um 20:35 reicht es mir. Vorm International besteigen wir ein Taxi. Mein Gemütszustand unterscheidet sich nur noch unwesentlich von dem des Hauptprotagonisten in „Fallen Down“, als er im Stau nicht weiterkommt, und als der Taxifahrer – es ist 20:45 – mehrmals fragt, wo er langfahren soll, beiße ich ihn verbal kräftig in den Hals. Dann ist er stumm und fährt uns erst zum Schlüssel und dann wieder zurück. Um 21.05 Uhr sitzen wir im Auto.
Unsere Freunde wohnen in Grunewald, wo wir sonst niemanden kennen, und auch unser Navi kennt Grunewald irgendwie nicht. Deswegen werfen wir zwar das Naiv an, aber fragen parallel mein iPhone. Ich traue Apple nämlich mehr als BMW. Da fahren wir also, Leipziger runter, Potsdamer Straße, Kleistpark, und dann irgendwie Erdender Straße, Trabender Straße, noch einmal um die Ecke. Dann sind wir da. 21.30 Uhr. Wir steigen aus. 90 Minuten zu spät. Mögen die Spiele beginnen.
Wie? Und schwupps war der ganze schöne Orankesee mit Gummischnullern und Wassereis vergessen wie der Büroschlüssel? Da muss doch am Ende eine positive Bilanz fürs Wochenende rauskommen! Obwohl: bei mir gab es auch irgendwie „bad vibrations“ auf die man nicht den Finger legen konnte. Muss am Wetter liegen.
Ach doch, das war ein schöner Abend. Sushi auf der Terrasse, gespielt, Sekt getrunken, sehr gut gelaunt und zu spät ins Bett.