Freitag, 7. August

Als der J. langsam zurücksetzt, fühle ich mich kurz sehr einsam. Der F. winkt, ich winke, dann blinkt es links, und der Wagen verschwindet. Allein gehe ich heim.

Sehr still wirkt die Wohnung, nur die Katze streicht mir um die Beine. Mehr als drei Jahre lang war ich keine Nacht allein zuhause, fällt mir ein, und dann krame ich in meinen Erinnerungen, ob das eigentlich stimmen kann. Es scheint aber zuzutreffen, zumindest fällt mir nichts anderes ein.

Zur Feier des Tages dusche ich sehr lange und freue mich, dass niemand die Tür öffnet und Hunger hat oder an die Bastelkiste will. Dann liege ich auf dem Bett, strecke die frisch lackierten Zehennägel der Decke entgegen und lese ein wenig unkonzentriert hier drei Seiten und dort vier. Ich könnte Fahrrad fahren, fällt mir ein. Das mache ich wahnsinnig gern, Radfahren durch die Stadt im Sommer.

Schließlich aber bleibe ich liegen. Ich trinke eiskaltes Wasser, ich esse ein Spiegelei und schmelze dicke Käsescheiben in der Pfanne. Um kurz nach neun ziehe ich mir mein leichtestes Kleid an, gehe zur Saphire Bar und bestelle mir einen Cocktail, den ich sehr langsam schweigend trinke, bis die C. kommt und der Abend sanft in der sommerlichen Hitze verklingt.

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