Die Stadt verschwimmt in der Hitze und fließt dickflüssig wie Honig über den märkischen Sand. Zwölf Uhr mittags und ich werde schon erwartet.
Ich esse zwei Vorspeisen, weil ich zu rauchender Asche zerfalle, wenn ich jetzt was Warmes esse, unterhalte mich und trinke sehr viel Wasser, und freue mich wie immer, wenn ich merke, wie viele nette Leute es gibt, so alles in allem, und sage nicht nur, dass ich mich auf das nächste Treffen freue, sondern freue mich wirklich. Dann fahre ich weiter.
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Als ich um sieben ins Schwarze Café komme, sitzt meine Verabredung im Garten und raucht, und wir reden über Krausser und Kracht und Wondratschek und Benn und Jünger und trinken Radler und Wein und so ein komisches Mixgetränk, das ich bekomme, weil es keinen Aperol gibt, und essen auch ein bisschen was und trinken weiter.
Nach acht sitzen wir vor die Tür, weil die dann den Garten schließen, und am unteren Ende der Kantstraße wird der Himmel durchscheinend, rosig und unfassbar zartgrau, schwingend wie Seide, Leute kommen und setzen sich für eine halbe Stunde oder so zu uns, gehen wieder, und irgendwann fahre ich auch in den dunklen Osten und bin so müde, dass ich mir nur die Kontaktlinsen aus den Augen pule, und dann gehe ich einfach so und ohne Zähneputzen zu Bett.
Es soll ja Leute geben die sich sogar besoffen noch die Zähne putzen.
Ich glaube ich kenne keinen.
Zum Glück.
Ohne Zähneputzen „zu“ Bett gehen: Das macht die Lady aus.