Letzte Vorlesung im laufenden Semester. Ich treffe meinen Doktorvater, der zu den Glücksfällen meines Lebens gehört, weil er meine Diss unauffällig strukturiert hat, immer im richtigen Moment mit Hinweisen, wie man so ein Projekt betreibt, geholfen hat, und mir nicht zuletzt ein Stipendium besorgt hat, ohne das ich noch Jahre gebraucht hätte, damals. Inzwischen bin ich Lehrbeauftragte der Uni, an der ich damals promoviert habe, und vor den Veranstaltungen treffe ich die Leute zum Essen oder Kaffeetrinken, die ich noch kenne. Von meinen Professoren sind das immerhin vier. Wenn Leute über die deutsche Massenuni klagen, kann ich Immer nur sagen: Bei mir war das nicht so.
Bei meinen Studenten hoffentlich auch nicht. Ich kenne alle mit Namen, ich habe eine Exkursion gemacht und viel erklärt, und dass jetzt zwei dem Rechtsgebiet, das ich unterrichte, per Nebenjob treu bleiben wollen, freut mich. Im Herbst geht es weiter. Neue Studenten.
Auf dem Heimweg bin ich müde. Ich lese im Internet herum, ich trinke Apfelschorle, und während Norddeutschland an mir vorbeizieht, höre ich Musik, die zu dem Mädchen an der Uni passt, das ich einmal war. Vor so vielen Jahren. Und heute nur noch selten.
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