Na, geben Sie es zu: Sie wollen es doch auch. Schließlich herrscht bei Ihnen diesbezüglich Ebbe. Nicht mal ein bisschen Tuna haben Sie im Haus, so von wegen Delphine. Und ihr Aquarium, das Sie mit 12 von ihrer Patentante bekommen haben, haben Sie nicht mehr, seit Sie 16 geworden sind. Aber wenn Sie sich so umsehen, ganz ehrlich, Ihr Heim ist vielleicht schick, aber leer. Ich weiß, was Ihnen fehlt: Sie haben keinen Hai.
Wir dagegen, der geschätzte Gefährte, unser liebenswürdiges Kind und ich, wir leben in unserer Berliner Wohnung zwar fernab der salzigen Fluten der Meere. Aber ob es an der heute Morgen besuchten Führung durch die Ausstellung „Europa und das Meer“ lag, oder ob der F. schon immer davon träumte, einen eigenen Hai zu halten: Seit heute nachmittag wohnt Markus bei uns, ein ungefähr ein Meter langer Plüschhai, aufgesticktes Maul, weich, aber blutrünstig, und zur Stunde liegt der F. inmitten seiner ungefähr fünfzig Kuscheltiere neben dem riesigen Vieh.
Nur ganz kurz hatte der F. bei Ikea den Elefanten gestreichelt, den Tiger getätschelt und den Hund geschwenkt. Dann hatte er höchstpersönlich (ich bot die Tasche an, aber wurde zurückgewiesen) den Hai zur Kasse geschleppt, und nun gehört er ihm. Der mit den beiden Gutscheinen aus F’s Ikea Adventskalender gekaufte Kuschelhai.
Und ich bin mir sicher, auch Sie sehnen sich gerade nach danach, einmal im Leben etwas so Geliebtes in den Armen zu halten wie der F. heute nacht.
Ich versuche die Leere durch Thunfischdosen und Aquarium zu füllen.
Das wird mir gerade klar!
Markus.
Ich kann diese Entscheidung verstehen – Namen sind ne ernsthafte Sache.
Markus.
Dabei kenne ich gar keinen Markus. Und keinen Hai.
Ja klar, haben wir Hai, er heißt „Sharky Gefährlich“ …..