Immer angenommen, ich würde mich für mich vernünftig anziehen und bürsten, weil ich eben eine Person sein möchte, die vernünftig angezogen und frisiert ist. Nicht zu viel, weil ich dafür zu faul bin, und noch aus meinen optisch ein wenig unrühmlichen Jugendjahren Vorbehalte gegenüber zu gut frisierten Menschen zurückbehalten habe. Aber immerhin ordnungsgemäß, 6 Punkte auf einer Skala von 1 bis 10. Nach vier Corona-Wochen weiß ich: Das ist alles Quatsch. Wenn es niemand sieht, also nicht mal Leute beim Lunch, nicht mal Kollegen oder so, dann muss ich mich schon disziplinieren, um alle zwei Tage zu duschen. Vermutlich geht’s allen so und die überbordenden VCalls dienen in Wirklichkeit nur als extrinsischer Reiz, damit die Deutschen nicht total verkommen.
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Hätte endlich Zeit, an all den Abenden, die ich zuhause bin, ein Buch zu schreiben oder wenigstens fertig zu schreiben, aber ich schaffe es tatsächlich nicht, auch nur eine ganz kleine Geschichte zu plotten oder eine schon geplottete zu Ende zu schreiben. Irgendwo sitzt sie also doch, die Angst oder die Unruhe, auch wenn ich sie nicht spüren kann.
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Nach zwei Wochen selbst gekochtem Essen schmeckt und bekommt mir das gestern gelieferte Restaurantessen nicht mehr.
Sieh an, interessant das mit dem Essen. Ich nutze auch die Zeit zu kochen und es schmeckt mir sogar. Ich schreibe auch ein Buch, aber komme nur langsam voran, das spornt mich an!
Das mit dem Äußeren sehe ich ein bisschen anders, ich brauche die Routine, jeden Morgen gleich, nicht gerade Aufbrezeln wie fürs Büro, aber Lipstick muss sein, auch wenn der Mundschutz für den Supermarkt direkt darüber kommt.
Das mit dem Buch oder Text schreiben habe ich auch.
Dabei war das bei mir, bis vor ein paar Tagen noch so, dass ich einen Text schreiben MUSSTE, aber es viel mir unendlich schwer.
Es reicht zur Zeit so gerade fürs tägliche bloggen aber mehr ist nicht drin.