Normandie

Einen Tag vorm Urlaub schaue ich nach und erstarre. Oh mein Gott. Blonville sur Mer: 16° C und Regen für die nächsten zwei Wochen.

Wir haben zwar stornierbar gebucht, aber nicht so stornierbar. Also bis vor ca. einer Woche, nicht mehr jetzt. Außerdem haben wir keinerlei Alternativen. Traurig starre ich Regenkarten im Internet an, werfe alle Sommerkleider geistig aus den noch ungepackten Koffern, überlege, ob ich noch einen schnell einen Friesennerz kaufe und fange an, ausführlich zu nörgeln. Wieso Normandie, wieso nicht Südfrankreich, wieso fliegen offenbar alle anderen Eltern der Schulklasse furchtlos, nur wir fahren 1.000 km quer durch Europa.

(Ach, ich weiß nur zu gut, wieso)

Dann aber fahren wir los. Hannover, Vanciennes: Ach, wie gut schläft es sich in fremden Betten. Rechts und links wird Landschaft an uns vorbeigezogen wie grüne, schwarze, graue Kulissen, und dann sind wir da. Salzig ist Luft und schwer von Feuchtigkeit und Kühle.

Hallo, du Apfelgarten, spreche ich und die Apfelfee winkt mir zu. Du grüne Triften. Misteln im Baum, grauer, bewegter Himmel, unruhiges Meer. Irgendwo, weit hinter dem hellen Streifen Sand, schlafen Nereiden zwischen den Wracks und zucken im Traum. Da bist du da ja wieder, flüstern die Wellen mir zu und in meiner Hand atmen mir uralte Steine.

Ein Gedanke zu „Normandie

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