„Mach die Augen zu!“, ruft die C. aus der Küche. Mir gegenüber sitzt der M. 2 hinter einer Rauchglasvase voll Pfingstrosen und blinzelt mit geschlossenen Lidern zwischen den weißen Blüten über den Tisch. Satt und schon ein wenig angetrunken von Grauburgunder und Riesling, Champagner und Crémant sitze ich neben dem J., und das Licht der Kerzen spiegelt sich in den Gläsern und auf dem weißen Porzellan.
Meine Lippen schmecken nach Forelle und buttrigen Kartoffeln in schwarz und violett. Ein bißchen müde bin ich, so übernächtigt wie eigentlich immer, und schaue meiner Freundin zu, wie sie mit einer Torte voller Kerzen ins Esszimmer kommt, hebe mein Glas auf den 35. Geburtstag des M.2 und schmecke der feinen Süße des Crémant, der Sommersäure von Johannisbeeren und der runden, dichten Bitterkeit vom Espresso nach und fühle mich gut, glücklich und aufgehoben zwischen Freunden, zu Hause in einer Stadt, die zu verlassen mich schmerzen würde, und gehe am Ende durch die dunklen Straßen heim, die noch lange nicht leer sind, beglänzt von Nacht, Leichtigkeit und Glück.
Ich möchte keine Zeile von Ihnen missen.
REPLY:
Danke. Das freut mich sehr.